Eine überzeugende Hintergrundkulisse sollte es schon sein ...
Ein ungehinderter Blick über sich gegenüberliegende Trassen zerstört jegliche Illusion einer modellgerechten nachgebildeten weitläufigen Landschaft. Daher beschlossen wir beim beim Neubau unserer Clubanlage eine Kulisse als Hintergrund zwischen den Strecken zu erstellen.
Lange Zeit "zierten" deshalb eine weiß grundierte Hartfaserplatten die große Clubanlage des Modelleisenbahnclub Stuttgart als Anlagenhintergrund. Aber niemand bei uns im Verein wusste so recht, wie ein solches anspruchsvolles Projekt richtig in Angriff genommen werden sollte. Die im Handel erhältlichen, teils auch mehrteiligen, Hintergrundkulissen entsprachen weder in den Motiven, noch den bei uns benötigen Abmessungen, der Ausführung oder der Qualität unseren Vorstellungen. Ein bekanntes Problem! Deswegen haben viele Modellbahner eine Blümchentapete als Anlagenhintergrund!
Eines Nachts sah unser Kassier zufällig im Fernsehen eine Präsentation einer Nass-in-Nass Mal-Technik, die er für die Gestaltung von Modellbahn-Hintergrundkulissen als ideal geeignet empfand. Er besorgte sich daher umgehend die nötigen Untensilien und fing zu malen an ... Die Kulissen im Modelleisenbahnclub Stuttgart sind gleichzeitig seine "Erstlingswerke".
Die Nass-in Nass Mal-Technik ist einfach zu erlernen, erfordert keinerlei Vorkenntnisse und lässt sich gut mit anderen Techniken kombinieren. Außerdem ist sie ein idealer Einstieg in die Ölmalerei für alle, die sich sonst nie getraut hätten - versuchen Sie es und Sie werden vielleicht ein zweites Hobby entdecken.
Werkzeug
Grundausstattung
empfehlenswerte Ergänzungen
Farben
Folgende Ölfarbtöne sind erforderlich
Maluntergründe
Als Maluntergrund sind u. a. Hartfaserplatten und Sperrholz geeignet, also jene Materialien, die im Allgemeinen für Kulissen in Frage kommen. Der Maluntergrund muss mit Gesso oder Acrylgrundierung vorbereitet werden. Er erhält hierdurch eine nichtsaugende und griffige Oberfläche. Diese Grundierungen enthalten Bindemittel auf Wasserbasis. Sobald die Grundierung getrocknet ist, wird ein Mittel aufgetragen, was eine Maloberfläche ölfeucht und gleitend macht. Die Farben lassen sich auf dem so vorbereiteten Grund nass-in-nass zu Farbverläufen vermischen. Hinweis: Der Auftrag ist richtig, wenn bei der Berührung der Oberfläche mit der Fingerspitze die Vertiefungen in der Haut - wie beim Fingerabdruck - sichtbar bleiben. Auf der so vorbereiteten Oberfläche kann etwa einen Tag lang nass-in-nass gemalt werden.
Ölfarben
Verarbeiten von Ölfarben
Ölfarben bestehen im Wesentlichen aus Pigmenten und Leinöl. Die modernen Ölfarben sind im Allgemeinen lichtecht und gut zu verarbeiten. Es gibt transparente (lichtdeckende) und opake (deckende) Farben. Sie "trocknen" verhältnismäßig langsam durch Verharzung des Leinöles. Nach etwas drei bis sieben Tagen ist ein Anstrich grifffest, wobei die verschiedenen Farbtöne unterschiedlich schnell trocknen können. Ölfarben kann man nach etwa sechs Monaten als durchgetrocknet betrachtet. Nach dieser Zeit sollte Firnis (für Hintergrundkulissen "matt" empfehlenswert) aufgetragen werden. Sie schützt die Farbschicht und kann bei Verschmutzung wieder abgewaschen werden, ohne dass dabei die Ölfarbe beschädigt wird. Feste Anstriche lassen sich problemlos übermalen. Bei mehreren, vor allen dickeren Schichten, kann es aufgrund der unterschiedlichen Trocknungszeiten jedoch zu Rissbildungen kommen. Ölfarben sind pastös und werden üblicherweise in Orginalkonsistenz aufgetragen. Verdünnen kann man sie mit Ölen (z.B. Leinöl oder Terpentinöl) oder Malmitteln.
Gefahren von Ölfarben
Moderne Ölfarben werden zwar im Allgemeinen als ungiftig eingestuft (Packungshinweise beachten), man sollte beim Malen dennoch nicht Essen, Trinken oder Rauchen. Organische Lösungsmittel (geruchloser Verdünner, Terpentinersatz, usw.) sind gesundheitsschädlich, deshalb immer auf gute Be- und Entlüftung achten. Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden.
unsere Tipps
Die Horizontlinie der gemalten Landschaft sollte etwa in Augenhöhe verlaufen. Wenig Details - die Kulisse soll die Aufmerksamkeit nicht von der Anlage ablenken, sondern Tiefe vermitteln. Den Himmel zum Horizont hin blasser werden lassen. Entferntere Hügel bläulicher und heller malen. Perspektiven bei Gebäuden vermeiden. Farbreste in Filmdöschen füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Ölfarbe immer fett über mager (verdünnt über unverdünnt) auftragen. Nur soviel Fläche vorbereiten, wie in einer Sitzung bemalt werden kann. Schwarz nie pur aus der Tube verwenden (wirkt zu hart und unnatürlich), besser ist, wenn Schwarz aus verschiedenen dunklen Tönen gemischt wird. Getrocknete Ölfarbe lässt sich sehr gut mit Tesa Krepp-Klebeband abkleben (wichtig beim Malen von Gebäuden). Gesso und Acrylgrundierung können mit schwarzer Acrylfarbe zartgrau abgetönt werden.
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